Jahreshauptversammlung des VSC Klingenthal 

Am 25.11.2011 führte der VSC Klingenthal seine Jahreshauptversammlung 2011 im Waldhotel Vogtland durch.


 

Rechenschaftsbericht der Saison 2010/2011

Präsident Manfred Deckert:

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Vizepräsident Breitensport Marcus Stark:

Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,

zunächst einmal möchte ich Euch rechtherzlich zu unserer diesjährigen Jahreshauptversammlung begrüßen.

Vorausschicken möchte ich, dass wir im Bereich Breitensport bei allem Streben nach Ergebnissen, Zeiten und Medaillen eines nicht aus den Augen verlieren sollten und zwar die eigentliche sportliche Betätigung, die Gemeinschaft, Teamgeist und eine sinnvolle Freizeitgestaltung.

Als bestes Beispiel hierfür nenne ich hier unsere Abteilung Alpin, der trotz des geschlossenen Sternliftes die Arbeit erfolgreich fortsetzen konnte. Zahlreiche Treppchenplatzierungen bei vielen Rennen in der Region zeugen davon, dass hier gute und vor allem kontinuierliche und vielseitige Arbeit geleistet wird. Auch die „Masters“ um Ulli Müller und Lars Seifert überzeugten bei vielen Rennen zum Masters Cup. 5 Übungsleiter kümmern sich nunmehr um die rund 30 Kinder und Jugendlichen. Als Trainingsgebiet konnte man eine gute Lösung mit dem Skigebiet in Bublava finden, die für alle Beteiligten eine sehr gute Lösung bietet. Da dies alles in Eigenregie der Abteilung funktionierte, hierzu mein herzlicher Dank, vor allem an Mario Baumann, der hier alles Notwendige in die Wege leitete.

Eine Information meinerseits: die ausgehandelten, vergünstigten Skipasspreise gelten leider nur für die Trainingsgruppe Alpin, nicht wie bereits mehrfach im „Buschfunk“ zu hören war, für alle VSC Mitglieder. Bitte akzeptiert dies so und kommuniziert es entsprechend, um dort Missverständnissen vorzubeugen.

Erfreuliches gibt es von den Volleyballern zu berichten. Nach Punktspielpause konnte in der weiblichen U20 direkt Platz 3 bei 7 Teams bei den Vogtlandmeisterschaften belegt werden. Allerdings muss auch gesagt werden, dass in der aktuellen Saison leider keine Teilnahme am Spielbetrieb erfolgt, da zahlreiche Spielerinnen nach dem Abitur die Mannschaft verlassen haben. Das Team wurde aber entsprechend verjüngt, so dass zukünftig auch wieder mit Spielbetrieb zu rechnen ist.

Weiterhin mehr als erfolgreich sind die Seniorensportler, vor allem im Skilanglauf unterwegs. Sandra Kölbel als deutsche Seniorenmeisterin, Rico Schaller mit Platz 2 in der in der Gesamtwertung der DSV Skilanglaufserie und Platz 2 beim  Deutschlandpokal in Oberstdorf seien hierbei an erster Stelle genannt. Viele weitere Athleten sind mit viel persönlichem und vor allem finanziellem Einsatz unterwegs und tragen so dazu bei den Namen Klingenthals in die Welt hinaus zu tragen.

Die Radsportler um Uwe Scherzer und Arndt Meschke waren auch wieder erfolgreich bei zahlreichen Bewerben am Start, genaue Ergebnisse liegen hierzu leider nicht vor.

Im Bereich Snowboard fuhr Isabella Laböck wieder 2 Podestplätze und zahlreiche Top Ten Platzierungen im Weltcup ein, die Ihr letztlich Platz 5 im Gesamtweltcup einbrachten. Was den Nachwuchs betrifft muss man festhalten, dass die Abteilung ansonsten mehr oder weniger nur noch „auf dem Papier“ gibt. Bestrebungen zur Nachwuchsentwicklung in Deutschland werden auch Sachsen tangieren, inwieweit sich der VSC hierbei einbringen kann, wird sich zeigen.

Die Negativentwicklung im Bereich Skibob ließ sich leider nicht umkehren. Beruf und fehlendes Training führten letztlich zu sehr durchschnittlichen Platzierungen auf nationaler und internationaler Ebene. Dennoch haben wir 2 Sportler mit Kaderstatus in unseren Reihen, die auch weiterhin aktiv sind.

Sicherlich war ich wieder den ein oder anderen vergessen. Doch denke ich auch, dass die Ergebnisse nicht immer das Wichtigste sind. Viel wichtiger ist es doch, den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten und Ihnen auf diesem Wege wichtige Kompetenzen zu vermitteln, die ihnen auf ihrem weiteren Lebensweg helfen. Dafür möchte ich allen Trainern und Übungsleitern danken, die Woche für Woche dafür das aufbringen, was heutzutage für jeden immer weniger wird, nämlich Zeit. Trainings, Wettkämpfe und Vorbereitung, was Ihr für die Kinder leistet, ist, denke ich, einen besonderen Applaus wert.

Wünschenswert wäre es vielleicht, besonders unter den Skidisziplinen mal einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen. Vielleicht steckt ja in einem kleinen Alpinläufer ein Skispringer, ohne dass man es heute schon ahnt.

Und auch in diesem Jahr wieder meine Bitte: meldet Euch bei uns, wenn ihr Informationen, Hilfe oder Sonstiges benötigt. Trotz Hauptamtlichkeit ist leider nicht möglich, alles zu erfassen, zu bearbeiten und entsprechend zu kommunizieren.

Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit, wünsche Euch einen langen, schnee- und erfolgreichen Winter. Danke!

Vizepräsident Leistungssport Andreas Hille:

Turbulent ist glaub ich ein passender Ausdruck für das zurückliegende Jahr seit der Jahreshauptversammlung 2010. Nun wird sich der eine oder andere fragen, was war da turbulent. Viel hat man da nicht gehört. Manfred hat es mit seinen eingangs erwähnten Finanzproblemen angedeutet. Eine Insolvenz hätte nicht nur das Ende des Vereins an sich bedeutet. Auch die Betreibung der Vogtland Arena, die Durchführung all der hochkarätigen Wettkämpfe standen auf den Spiel. Und der Leistungssport und Nachwuchsleistungssport hätten nach fast 60 Jahren ein jähes Ende gefunden.

Was nun? Endlose Beratungen von April bis heute. Zuversicht  und folgende Enttäuschung mit Ratlosigkeit folgten im Wochenrhythmus. Der Verein mit seinen Einrichtungen war der Ohnmacht ausgesetzt. Hilfe mit Neuanfang. Auf allen Feldern. Auch auf der Ebene des Leistungssports. Sicherung des Stützpunktes nach einem bekannten Vorbild war das Schlagwort des letzten Jahres. Das Oberstdorfer Model geisterte durch die Gazetten. Die Trennung der Aufgabenfelder Veranstaltungsorganisation, Sportstättenbetreibung und Leistungssport mit Internat mit privatwirtschaftlicher Ausrichtung, sprich GmbHs, hieß die Linie. Der Deutsche Skiverband hat mit seinem überdurchschnittlichen Engagement nicht nur finanzieller Art einerseits sein deutliches Bekenntnis zum Standort Klingenthal abgegeben. Andrerseits natürlich auch die Richtung eindeutig vorgegeben. Hilfe ja, aber nur so wie wir das wollen.

An dieser Stelle gilt unser und mein persönlicher und unser aller Dank an Manfred Deckert, der sich in dieser Zeit mit überdurchschnittlichen Engagement, Zeitaufwand und Fingerspitzengefühl in den „Schlachtfeldern“ bewegt hat. Dies ist den meisten verborgen geblieben.

Es wird ein krasser Schnitt, den Aufgaben muss man sich stellen und eingefahrene Schienen auch verlassen.

Über 2 Jahre war der VSC Träger des Bundesstützpunktes. Schon im vergangenen Jahr haben wir uns gefragt ob dies der richtige Weg sei mit all den Risiken und Schwächen eines Vereins. Fast ein Jahr Ungewißheit. Auch Existenzängste über die persönliche Zukunft spielten mit in den turbulenten Zeiten.  Dazu kam die Ungewißheit was wird aus den maroden Schanzen in Mühlleithen.

Nun ist ein Weg vorgegeben.

Mit dem 1. Januar 2012 werden die Geschäfte des Bundesstützpunktes über die noch zu gründende  Internats GmbH (richtig: Skisport- und Schulinternat Vogtland GmbH) geführt. Gesellschafter werden der Landkreis, der Deutsche Skiverband und der Skiverband Sachsen sein. Das ist der dritte Standort in Deutschland bei dem der Spitzenfachverband direkt vertreten ist. Die Trainer am Stützpunkt werden ihren Arbeitsplatz, vorerst mit Einschränkungen am Standort am Amtsberg beziehen. Eine neue Situation, der wir uns gemeinsam zu stellen und zu meistern haben.  Auch für die Vogtlandschanzen stehen die Aussichten gut. Der Bund, das Land und die Stadt Klingenthal haben ihre Anteile an den Kosten der Sanierung in ihren Haushalten für 2012 eingestellt. Hoffen wir, dass sich nicht wieder ein Haar reinzieht.

All diese offenen Fragen und Ungewißheiten weitestgehend von den Sportlern abzuschirmen war keine leichte Aufgabe die vor den Trainern stand. Die Leistungen der Sportler zeigten, dass dies gelungen ist.

Mit insgesamt 13 Bundeskadern aus mehreren Vereinen hat der kleinen Stützpunkt eine recht ansehnliche Anzahl von Nominierungen am Ende der Saison zu Buche stehen.

Für den VSC Klingenthal sind es hiervon 4, mit Helene-Therese Hendel, die seit über einem Jahr am BSP Oberwiesenthal trainiert kommt ein fünfter hinzu.

Im Einzelnen:

Die Nordische Kombination als Schwerpunktsportart am Stützpunkt hat auch in der vergangenen Saison den Löwenanteil der Leistungen erbracht. Mit Björn Kircheisen steht ein hochmotivierter Athlet Morgen vor seiner zwölften Weltcupsaison. Mit zwei Teammedaillen von der WM in Oslo war seine silberne Enttäuschung nicht zu übersehen. Doch die Antwort als Sieger von Lahti zeigte seine Größe.  Und die Resultate und Trainingsleistungen in diesem Sommer lassen für die Saison hoffen. Mit Platz 7 heute ist ein ansprechender Auftakt gelungen. Die bemerkenswerteste Entwicklung im vergangenen Jahr vollzog David Welde. Die zwei höchsten internationalen Wettkämpfe im Jugendalter gewann er in souveräner Manier. Das Europäische Olympische Jugend Festival (europ.Jugendolympiade), mit Startern aus ganz Europa im tschechischen Liberec war seine bisherige Sternstunde. Als OPA-Skispielsieger in Baiersbronn unterstrich seine Entwicklung. Im Status eines C-Kader des DSV will er gemeinsam mit Christian Arlt und Tom Lubitz um einen Platz bei den Juniorenweltmeisterschaften 2012 in der Türkei kämpfen. Sie bereiten sich gegenwärtig mit dem Bundeskader im finnischen Rovaniemi auf die ersten Wettkämpfe der Saison vor. Noch ein Wort zu Tom Lubitz. Seine Siege und Podestplatzierung im Schülercup, Deutschlandpokal und Deutschen Jugendmeisterschaften machten Hoffnung auf mehr. Nun steht aber der Alpencup auf seinem Wettkampfprogramm. Ungleich schwer und sicher auch mit persönlichen Enttäuschungen im letzten Jahr gepflastert. Dennoch hat er eine Entwicklung genommen, auf die erfolgreich aufzubauen ist. Mit seinen 16 Jahren im C-Kader hat er noch 4 x die Chance  Juniorenweltmeisterschaften zu erleben.

Im Altersbereich des Deutschen Schülercups stellte in der vergangenen Saison unser Stützpunkt einen großen Teil der Podestplatzierungen. Den Trainern Bernd Zimmermann und Uwe Dotzauer (Trainer des Jahres 2011, herzlichen Glückwunsch!) gelang mit ihren Athleten dabei 22 Podestplatzierungen mit 10 Tagessiegen. Auch Martin Hahn konnte einen Schülercupsieg beisteuern. In dieser Saison gehört er zum D/C-Kader des DSV.

Auf den ersten Auftritt im nationalen Maßstab warten die 2000er von Bernd Glaß und Bernd Karwofsky. Wie in den letzten Jahren bestimmten sie auch im abgelaufenen Winter und der Wettkampfserie des Sachsenpokals das Niveau der Altersklasse. Nun wird es jedoch ernst und spannend beim Übergang zum Wettkampfsystem des Deutschen Schülercups und an das Stützpunkttraining im kommenden Jahr. Andreas Langer kümmert sich hier vorrangig um die Entwicklung in der Teildisziplin Lauf. Danke für seine Unterstützung als Mitglied des WSV Grüna.

Dieser starke Jahrgang weckt Erwartungen die aber in den kommenden Jahren nicht gleichlautend erfüllt werden können. Schon im letzten Jahr mussten wir Lücken und Rückstände verzeichnen, die nicht einfach per Mausklick gelöst werden können.

Im Skisprung war und ist die Ausgangsposition weitaus schwieriger. Erstmals seit Jahren und das ist erfreulich konnten die Skispringer und Skispringerinnen neben Ulrike Gräßler wieder 2 Kadersportler entwickeln. Nils Wilfert als D/C-Kader und Lucien Höppner als C-Kader bei den Damen zeugen zumindest von guten Ansätzen.

Das auch Ulrike als Urgestein des deutschen Damenskispringens nicht mehr der alleinige Herrscherin  ist, musste sie auch in der abgelaufenen Saison spüren. Junge Skispringerinnen aus Frankreich, Slowenien, Österreich, Japan und Italien, sowie aus dem eigenen Lager machen es ihr zunehmend schwerer. Olympia lässt grüßen! Wie eng Freud und Leid, wie eng es zwischen Platz 3 nach einem Sprung und Platz 19 nach zwei Sprüngen zugeht hat sie nicht nur bei der Weltmeisterschaft von Oslo erfahren müssen.

Dennoch ist sie voll motiviert und zuversichtlich für den Auftakt in die Weltcupsaison nächste Woche in Lillehammer. Und sie lässt alle hier recht herzlich grüßen.

Und nach ihr? Damenskispringen hat sportpolitische Zukunft. Weltcupstatus und Wettkampfformen gemeinsam mit den Männern werden die Sportart ähnlich wie das Damenbiathlon in den 80iger Jahren voranbringen. Wir sollten als Stützpunkt und als Skiverband Sachsen die Zeichen der Zeit nicht verpassen. Dazu haben wir uns über ein Konzept in Sachsen verständigt, wie wir mittelfristig die Lücke zu Ulrike und der Weltspitze schließen können. Das erfordert viel Arbeit und Geduld. Und es erfordert auch im Vogtland und bei uns im Verein besondere Initiativen dazu. Denn im sächsischen Maßstab geben momentan Andere den Ton an!

Im Skilanglauf erfolgt ja eine ausschließliche Orientierung und Konzentration auf die Nachwuchsentwicklung im Schülerbereich. Die Aushängeschilder vergangener Jahre der Schülerklassen trainieren mehr oder weniger erfolgreich am BSP in Oberwiesenthal. Helene-Therese Hendel gelang trotz gesundheitlicher Probleme mit ihren Ergebnissen der Sprung in den D/C-Kader des DSV. Wenn sie gesund bleibt kann sie im Konzert der vielen Sportler in diesen Altersbereich durchaus vorn mitmischen. Auch Julius Petzoldt hat nach anfänglichen Übergangsschwierigkeiten wohl doch etwas die Kurve bekommen und hat mit einem Vizemeistertitel im Sprint angedeutet dass er dabei sein kann.

In der Verantwortung von Peter Wicht haben die Mädchen und Jungen es nicht leicht, das Spitzenniveau in Deutschland so im Vorbeigehen zu demonstrieren. Lisa Dotzauer und Sophie Leonhardt sind gegenwärtig in der Lage die TOP 10 als Ziel zu formulieren. Bei den Schülercups im vergangenen Winter haben sie dies angedeutet und werden hoffentlich schon beim ersten Aufeinandertreffen Mitte Januar in der Vogtlandarena zeigen.

Für die Neuen steht erstmalig im Februar  DSV auf den Startnummern. In den Kinderklassen um die Übungsleiter Katja Hartmann, Jörg Hornof und Sandy Riedel Seyfferth gilt es die „Klatsche“ bei den Sachsenmeisterschaft von 2011 wieder auszumerzen. Die dortigen Ergebnisse widerspiegelten nicht das mögliche Leistungsvermögen. Die Sommermonate wurden intensiv für die Umsetzung der Vorgaben der Disziplin durch den  Skiverband Sachsen genutzt. Gute Ergebnisse bei den Crossläufen und Athletiküberprüfungen stehen zu Buche. Inwieweit es gelingt die guten Grundvoraussetzungen auch mit technischen Vermögen zu verbinden bleibt Aufgabe im hoffentlich bald möglichen Schneetraining. Mit den Sachsenmeisterschaften und den Landesjugendspielen stehen zwei echte Bewährungsproben an. Hier beginnt alles. Wie sagte doch Jochen Hendel beim Miniskisfliegen Ende Oktober sinngemäß: „ Vorletzter bei den Sachsenmeisterschaften kann auch der Anfang einer Karriere sein. „ Nun wollen wir nicht alle um den vorletzten Platz kämpfen, sondern in allen Altersklassen um das bestmögliche Resultat. Dazu haben die Sportler viel und fleißig trainiert. Wünschen wir ihnen für die bevorstehende Saison alles Gute, Gesundheit und eben den persönlichen Erfolg, den sie sich mit ihren Trainern vorgenommen haben.

Auch allen anderen gilt dieser Wunsch in dieser anheimelnden vorweihnachtlichen Zeit.

Präsident Manfred Deckert:

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